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Welche Anforderungen stellt der Messebau der Zukunft und wie bereiten wir die nächste Generation darauf vor?
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und einem wachsenden Fokus auf nachhaltige Lösungen sieht sich die Messebaubranche einem ständigen Wandel gegenüber. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach kreativen, technisch versierten Fachkräften, die diesen Anforderungen gewachsen sind. Doch wie fördern wir den Messebaunachwuchs am besten, damit er die Herausforderungen der Branche meistern kann?
In diesem Artikel erfahren Sie, welche neuen Anforderungen der Messebau der Zukunft stellt und welche Ansätze zur Talentenförderung in der Praxis bereits erfolgreich sind. Von der engen Verzahnung von Theorie und Praxis über unterstützende Lernumgebungen bis hin zu starken Partnerschaften mit Bildungsreinrichtungen – hier erhalten Sie Einblicke, wie die nächste Generation bereit für die Herausforderungen der Branche gemacht werden kann.
Theorie und Praxis: Junge Talente auf die Arbeitswelt vorbereiten
Traditionelle akademische / universitäre Ausbildungswege konzentrieren sich häufig auf theoretisches Wissen, bevor praktische Erfahrungen gesammelt werden. Doch ist das der effizienteste und nachhaltigste Ansatz, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Messebaubranche stark auf Erfahrungen basiert?
Immer mehr Unternehmen und Bildungseinrichtungen legen Wert darauf, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Auszubildende und Studierende werden von Anfang an in echte Projekte eingebunden und übernehmen frühzeitig Verantwortung.
Dieser duale Ansatz hat sich auch bei uns als erfolgreich erwiesen: junge Talente lernen nicht nur die theoretischen Grundlagen in ihren jeweiligen Fachgebieten, sondern erleben die Abläufe und Herausforderungen des Messebaus hautnah. Ob es um die Projektierung, Planung oder Konstruktion eines Messestandes geht – der direkte Praxisbezug fördert ein tieferes Verständnis für die Arbeitsweise der Branche und beschleunigt die berufliche und auch persönliche Entwicklung.
Lernen durch Erfahrung: Wie schaffen wir ein unterstützendes Lernumfeld?
Menschen lernen am besten durch Erfahrung, das gilt auch für die Branche des Messebaus. Doch wie schaffen wir ein Umfeld, in dem sie sich ausprobieren können, trotz des massiven Zeitdrucks und der oftmals „Null-Fehler-Toleranz‘ bei der finalen Umsetzung vor Ort und ohne Angst zu haben?
Wir sind uns sicher: Ein offenes und unterstützendes Lernklima ist entscheidend. In vielen Unternehmen ist es mittlerweile üblich, dass erfahrene Fachkräfte als Mentoren fungieren und die ersten Schritte im Berufsleben eng begleiten. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass Fehler als wertvolle Lernchancen angesehen werden. Damit in den realen Projekten durch die Fehler von jungen Nachwuchskräften keine negativen Auswirkungen für Projekt und Kunden entstehen, sind entsprechende Kontrollmechanismen einzuführen.
Durch kontinuierliches Feedback und enge Betreuung können Stärken besser erkannt und gezielt weiterentwickelt werden. Dies stellt sowohl fachliches als auch persönliches Wachstum sicher und die Eigenschaft, frühzeitig Verantwortung übernehmen zu können.
Ein gutes Beispiel für den erfolgreichen Einstieg junger Fachkräfte bei der MMD ist Laura. Obwohl sie ihre Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin im klassischen Maschinenbau absolvierte, wechselte sie in den Messebau und konnte sich schnell in das neue Umfeld einfinden. Dank eines konsequenten „Training on the Job“-Ansatzes wurde sie früh in reale Projekte eingebunden und übernahm eigenständig die Koordination von Standübergaben in Wien, Salzburg und Stockholm. Diese praxisnahe Einarbeitung ermöglichte ihr, sich schnell in der Branche zurechtzufinden und Verantwortung zu übernehmen.
Auch Neele, Mediendesign-Studentin an der DHBW Ravensburg, konnte bei der MMD früh wertvolle Praxiserfahrungen sammeln. Im fünften Semester übernahm sie – in enger Zusammenarbeit mit dem Projektteam – die Aufgabe, den Messestand des renommierten Reifenherstellers PIRELLI für die „TIRE“ in Köln neu zu gestalten und weiterzuentwickeln. Dabei erlebte sie hautnah, wie Theorie und Praxis im Messebau ineinandergreifen und wie sehr praxisorientiertes Arbeiten die fachliche und persönliche Entwicklung fördert. Das Ergebnis: eine beeindruckende mediale Installation in Form eines vier Meter langen LED-Tunnels.
Solche Projekte zeigen, wie wichtig die frühzeitige Einbindung in reale Arbeitsprozesse ist, um die Entwicklung optimal zu fördern. Durch den Einblick in den kompletten Projektzyklus von der ersten kreativen Idee bis hin zur finalen Umsetzung, lernen Nachwuchskräfte, wie wichtig es ist detailliert zu planen und flexibel auf unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren. Sie erleben die Dynamik des Messebaus hautnah und erhalten die Chance, ihre Entwürfe und Ideen nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität zu sehen.
Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen: Wie fördern wir den Nachwuchs durch starke Partnerschaften?
Die enge Kooperation zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen wie Hochschulen und Berufsschulen ist essenziell für die Nachwuchsförderung im Messebau. Duale Studienprogramme und praxisnahe Ausbildungswege ermöglichen es, theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen zu verbinden.
Besonders im Bereich Mediendesign sowie Messe-, Kongress- und Eventmanagement arbeitet die MMD seit Jahren erfolgreich mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Ravensburg zusammen. Studierende erhalten hier die Möglichkeit, ihr duales Studium in einer praxisorientierten Umgebung zu absolvieren und dabei wertvolle Einblicke in die Arbeitsabläufe der Messebranche zu gewinnen.
Ähnliche Kooperationen bestehen auch mit der Technischen Hochschule Rosenheim, die Studierende aus den Bereichen Innenarchitektur und Holztechnik in das Unternehmen integriert.
Diese Partnerschaften bieten den Studierenden nicht nur wertvolle Praxiserfahrungen, sondern ermöglichen es den Unternehmen auch, Talente frühzeitig zu erkennen und zu fördern.
Herausforderungen der Nachwuchsarbeit
Die Suche nach geeigneten Nachwuchskräften stellt eine stetige Herausforderung für die Unternehmen dar. Einer der Hauptgründe liegt in der Vielzahl an Studien- und Ausbildungsangeboten, die jungen Menschen zur Verfügung stehen.
In den letzten Jahren hat sich die Bildungslandschaft stark diversifiziert, was es den Unternehmen erschwert, aus der Masse an Möglichkeiten herauszustechen. Gleichzeitig gibt es gerade zu Beginn der beruflichen Laufbahn Herausforderung, wie zum Beispiel aus der Vielzahl von Branchen und Berufsfeldern die richtige Wahl zu treffen. Die Messe- und Eventbranche nimmt dabei oft nicht den prominentesten Platz in der öffentlichen Wahrnehmung ein, was zusätzliche Erklärungsarbeit erfordert. Kaum ein Gast eines Konzertes, oder der Besucher einer Messe kann erahnen, mit welchem zeitlichen und fachlichen Aufwand Dienstleister aus den verschiedensten Gewerken dieses Event erst möglich gemacht haben.
Hinzu kommen externe Faktoren wie die hohen Lebenshaltungskosten in Ballungszentren, insbesondere im Raum München, die es schwer machen, junge Talente langfristig zu binden oder auch überhaupt erst einmal in die Region zu locken. In vielen Fällen stellt sich die Frage, ob die finanzielle Belastung einer Großstadt in einem ausgewogenen Verhältnis zu den beruflichen Möglichkeiten steht.
Die MMD begegnet diesen Herausforderungen mit Geduld und gezielten Maßnahmen, die das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren. Dabei geht es nicht nur darum, die Branche bekannter zu machen, sondern auch aufzuzeigen, welche vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten sie bietet. Durch gezielte Informationskampagnen und eine enge Zusammenarbeit mit Hochschulen schafft es die MMD, junge Menschen für die spannenden Facetten des Messebaus zu begeistern und langfristig für sich zu gewinnen.
Wie positionieren wir die Messebranche als attraktive Karriereoption?
Um die nächste Generation für die Messebranche zu gewinnen, ist es wichtig, die spannenden und vielseitigen Berufsbilder stärker in den Fokus zu rücken. Von technischer Planung über kreatives Design bis hin zur Zusammenarbeit mit internationalen Kunden – der Messebau bietet viele Chancen für persönliche und berufliche Entwicklung. Mit gezielten Informationskampagnen und enger Kooperation mit Schulen und Universitäten können wir das Interesse an dieser dynamischen Branche wecken und echte Begeisterung auslösen. So wird der Messebau zum echten Karrieretipp für junge Talente!
Fazit
Nachwuchsförderung im Messebau ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die praxisnahe Ausbildung, enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und ein unterstützendes Lernumfeld erfordert. Damit die nächste Generation den steigenden Anforderungen gerecht wird, sind diese drei Ansätze besonders wichtig:
- Verzahnung von Theorie und Praxis: Der duale Ansatz, der eine enge Verbindung zwischen theoretischem Wissen und praktischen Erfahrungen herstellt, ist entscheidend für die Entwicklung von Nachwuchstalenten im Messebau.
- Unterstützendes Lernumfeld: Ein offenes, fehlerfreundliches Arbeitsklima und die Begleitung durch erfahrene Mentoren fördern die persönliche und berufliche Entwicklung junger Fachkräfte.
- Fokus auf kreative und technische Weiterbildung: Neben der klassischen Ausbildung sollten junge Talente auch in innovativen Technologien und kreativen Prozessen geschult werden, um die Anforderungen eines sich ständig wandelnden, digitalen und nachhaltigen Messebaus zu meistern.
Durch diese Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass der Messebau der Zukunft von gut ausgebildeten, kreativen und technisch versierten Fachkräften gestaltet wird.
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