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Nachhaltigkeit auf der Messe: Pflanzen mieten oder Kunstpflanzen nutzen?

26. Februar 2025
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Nachhaltigkeit ist auch im Messebau ein wichtiges Thema. Zur nachhaltigen Messestandgestaltung gehört unter anderem der Einsatz der richtigen Pflanzen – zumal Pflanzen auf einer Messe nicht wegzudenken sind. Doch worauf gilt es bei der Auswahl zu achten? Und sind Kunstpflanzen oder echte Pflanzen die bessere Wahl?

Nachhaltigkeitsfalle Pflanzen: Sind Pflanzen im Messebau wirklich nachhaltig?

Vor allem Pflanzen werden häufig mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Was verbindet man mehr mit der Natur als ein frisches Grün und natürliche Blüten? Jedoch sind echte Pflanzen im Messebau häufig alles andere als nachhaltig. Die meisten frischen Pflanzen müssen nach der Messe entsorgt werden. Der geringe Anteil, der sich wiederverwenden lässt, muss aufgrund der Strapazen intensiv gepflegt werden. Immerhin setzt allein der Standortwechsel vielen Pflanzen zu. Häufig kommt für diese Pflanzen nur die private Nutzung oder eben die Entsorgung nach der Messe infrage. Ein gutes Beispiel dafür ist der Messestand, den die MMD für Salesforce umgesetzt hat: Statt die Thujen nach der Messe zu entsorgen, wurden sie zur privaten Nutzung weitergegeben und erhielten so einen verlängerten Lebenszyklus in Form einer neuen Gartenhecke. Der Kollege ist bis heute happy!

Somit sollte man sich die Frage stellen: Ist der Einsatz von echten Pflanzen, die nur einmal verwendet werden können und anschließend entsorgt werden, nachhaltiger als Kunstpflanzen, die häufiger verwendet werden können?

Tatsächlich können beide Varianten nachhaltig sein. Dazu gilt es, die äußeren Faktoren zu berücksichtigen. Aspekte wie die Herkunft der Pflanzen, der Transport, die Wiederverwendbarkeit und auch das Material spielen eine Rolle. Einige Pflanzenarten sind durchaus nachhaltiger als andere.

Dazu zählen die, welche aus nachhaltigem Anbau stammen, weniger Ressourcen verbrauchen und schnell sowie ohne viel Pflege wachsen. Dazu zählen unter anderem Monstera, Bambus, Grünlilie, Alocasia, Efeutute und weitere Grünpflanzen. Außerdem gelten lokale Pflanzen als nachhaltiger als exotische, seltene Arten. Sogar hinsichtlich der Pflanzerde gibt es einige Aspekte zu beachten. Enthält diese Torf, ist sie nicht nachhaltig, da dieser aus Mooren gewonnen wird. Dabei werden nicht selten ganze Ökosysteme zerstört. Siegel wie MPS (Milieu Programma Sierteelt), GlobalG.A.P. oder Fairtrade-Siegel können darüber Aufschluss geben, wie nachhaltig die gewählte Option ist. Pauschal lässt sich daher nicht sagen, ob künstliche oder echte Pflanzen die bessere Wahl für den Messebau sind. Es gilt, immer das große Ganze im Blick zu behalten.

Die Rolle von Pflanzen im Messebau

Ganz auf Pflanzen zu verzichten, ist im Messebau kaum möglich. Sie spielen eine viel zu wichtige Rolle für die Atmosphäre und Ästhetik des Messestands. Pflanzen sind ein beliebtes Gestaltungselement, das Besucher anzieht und zum Verweilen einlädt.

Die aktuellen Messetrends zeigen deutlich: Ohne ein bisschen Grün geht hier gar nichts. Pflanzen tragen nicht nur zu einem modernen Erscheinungsbild bei, sondern sind gleichzeitig das Symbol für Nachhaltigkeit schlechthin. Von einem umweltbewussten Image profitiert in der heutigen Zeit wohl jedes Unternehmen.

Zwischen dem hektischen Treiben auf der Messe, blinkenden Displays und informativen Broschüren können grüne Elemente eine ruhige Atmosphäre erzielen und für Wohlbefinden sorgen. Die Reizüberflutung der Messe ist für eine Weile passé. Pflanzen strahlen ein hohes Maß an Natürlichkeit aus und können auf diese Weise eine regelrechte Oase für Besucher schaffen. Zudem verleihen sie dem Messestand eine besonders hochwertige Optik.

So fühlen sich Besucher nicht nur wohl – Pflanzen wirken sich auch positiv auf den Verkauf von Produkten aus. Potenzielle Kunden können an einem entsprechend gestalteten Messestand einen ruhigen und fokussierten Moment genießen, um sich voll und ganz auf das Angebot einzulassen.

Pflanzen haben somit definitiv einen emotionalen Effekt. Auch Kunstpflanzen können diesen erzielen und zu einer hochwertigen Raum- bzw. Messestandgestaltung beitragen. Was künstliche Pflanzen jedoch nicht können, ist, die Luftqualität zu verbessern. Diese Möglichkeit bieten nach wie vor nur lebende Pflanzen.

Messepflanzen – worauf gilt es zu achten?

Einige Messeveranstalter denken aktuell darüber nach, künstliche Pflanzen im Messebau zu verbieten. Das sollte man jedoch kritisch hinterfragen. Besonders dann, wenn es Unternehmen um Nachhaltigkeit geht, sollten ausgerechnet Kunstpflanzen nicht außer Acht gelassen werden.

Der Aspekt der Wiederverwendung steht im Fokus: Können echte Pflanzen jedes Mal wiederverwendet werden oder was passiert nach der Messe mit ihnen? Müssen sie entsorgt werden?

In vielen Fällen wäre die Option sinnvoll, sich für die Messe Pflanzen zu mieten. Diesen Ansatz verfolgend, mietete die MMD für Frequentis eine Steineiche, die nach der Messe wieder an den Vermieter zurückgegeben und weiterverwendet wurde. Meist müssen sie jedoch gekauft werden, da sich die Miet-Angebote in Grenzen halten.

Der ständige „Verbrauch“ von frischen Pflanzen ist ein gutes Beispiel dafür. Dadurch wird die Umwelt nur stärker belastet, nach außen wirkt es zwar nachhaltig, aber ist somit keineswegs authentisch.

Alternativen zu echten Pflanzen im Sinne der Nachhaltigkeit

Doch gibt es eine Alternative zu echten Pflanzen, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen? Eine Option, die für viele Messen wiederverwendet werden kann und nicht gepflegt werden muss, sind künstliche Pflanzen. Damit diese jedoch eine tatsächlich nachhaltige Alternative darstellen, müssen ein paar Faktoren berücksichtigt werden. Wichtig ist, dass Kunstpflanzen für den Messebau aus hochwertigen Materialien gefertigt sind. Das erhöht nicht nur ihre Lebensdauer, sondern vermeidet auch schädliche Chemikalien bei der Produktion. Zudem sollte auf Gütesiegel wie B1-Zertifikate geachtet werden, mit denen die Pflanzen als schwer entflammbar deklariert werden.

Die Vorteile vom Einsatz von Kunstpflanzen im Messebau liegen auf der Hand:

  • pflegeleicht, da keine Pflege oder Bewässerung nötig
  • langlebig und langanhaltende, frische Optik
  • täuschend echte Optik
  • große Vielfalt an Pflanzenarten und Größen
  • anpassungsfähig, da unempfindlich auf Licht- und Klimaveränderungen
  • Wiederverwendbarkeit

Gerade aus der Wiederverwendbarkeit von Kunstpflanzen im Messebau ergeben sich vielfältige weitere Vorteile. Sie reduziert langfristig die Kosten für den Aussteller und minimiert seinen ökologischen Fußabdruck. Ein nachhaltiges Beispiel hat die MMD in Zusammenarbeit mit Adyen umgesetzt, indem sie dieselben Kunstpflanzen drei Jahre lang auf mehr als 20 Messen pro Jahr verwendete.

Gesamtwirkung und Gesamtkosten im Messebau: Wie steht es um den Einsatz von Pflanzen?

Der Einsatz von Pflanzen – egal ob echt oder fake – beeinflusst sowohl die gesamte Wirkung des Messestands als auch die Kosten für das Unternehmen. Pflanzen können die Atmosphäre des Messestands auflockern, für Wärme und Natürlichkeit sorgen und Wohlbefinden bei Besuchern fördern. Potenzielle Kunden nehmen das Unternehmen automatisch auch als umweltbewusst wahr.

Doch wie steht es um die Kosten? Diese variieren stets je nach Konzept und Menge der Pflanzen. Zudem spielt die Logistik eine gewisse Rolle. Besonders der Transport wirkt sich auf die Kosten aus. Damit Pflanzen möglichst frisch an ihrem Zielort ankommen, muss größerer Aufwand betrieben werden. Des Weiteren gilt, dass exotische echte Pflanzen in der Regel teurer sind als lokale Pflanzen. Auch ob Pflanzen gemietet oder gekauft werden, spielt bei der Kostenfrage eine Rolle. Gemietete Pflanzen gehen mit einem höheren logistischen Aufwand einher und kosten aufgrund der Lieferkette mehr. Jedoch sind sie die wesentlich nachhaltigere Option.

Fazit: Echte Pflanzen vs. Kunstpflanzen im Messebau

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, greifen viele Unternehmen im Messebau instinktiv zu echten Pflanzen. Dass jedoch auch Kunstpflanzen eine umweltfreundliche Option darstellen, ist vielen nicht bewusst. Künstliche Pflanzen können aufgrund der mehrmaligen Wiederverwendung sogar noch nachhaltiger sein als echte Pflanzen. Wer einen Messestand betreibt und seinen ökologischen Fußabdruck verringern möchte, sollte demnach mehrere Faktoren berücksichtigen, auf deren Basis eine sinnvolle Entscheidung getroffen werden kann.

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